„Gemeinwohl-Ökonomie“ bezeichnet ein Wirtschaftssystem, das auf gemeinwohl-fördernden Werten aufgebaut ist.
Sie ist ein Veränderungshebel auf wirtschaftlicher, politischer und gesellschaftlicher Ebene.
sind die allgemeine Erklärung der Menschenrechte, demokratische Grund- und Verfassungswerte, Beziehungswerte nach Erkenntnissen der Sozialpsychologie, die Ethik der Achtung vor der Natur und der Schutz der Erde sowie anerkannte wissenschaftliche Fakten wie das Konzept der planetaren Grenzen.
Die GWÖ agiert unabhängig von Regierungen, Parteien, wirtschaftlichen Interessensgruppen, Glaubensgemeinschaften oder politischen Fundamentalismen.
Dementsprechend lehnen wir beispielsweise Diskriminierung von Minderheiten, Fremdenfeindlichkeit, Homophobie, Rassismus, Sexismus oder die Anwendung von Gewalt klar ab.
Die Bewegung lebt hauptsächlich von ehrenamtlichem Engagement und finanziert sich weitgehend über Mitgliedsbeiträge und Spenden.
Wir sind ein Zusammenschluss von Menschen jeglicher Herkünfte, Hautfarben, Geschlechter, Konfessionen, Nicht-Konfessionen und Sexueller Orientierungen.
Mitmenschen neigen dazu, eine komplexe und manchmal undurchschaubare Welt in ein verdauliches, einfach zu erklärendes Gesamtbild zu verpacken. Auch aktuelle rechte Diskurse nutzen die Unterteilung der Gesellschaft in Gut und Böse, in Mainstream und Alternativen, in Eliten und Zurückgelassene. Das ist kontraproduktiv und arbeitet daran, ein friedliches und solidarisches Zusammenleben in unserer Gesellschaft und der ganzen Welt zu zerstören.
Wir grenzen uns daher entschieden insbesondere gegen jede Form von Rassismus und Diskriminierung ab.
Die Gemeinwohl-Matrix ist ein Modell zur Organisationsentwicklung und Bewertung von unternehmerischen wie auch gemeinnützigen Tätigkeiten. Sie beschreibt 20 Gemeinwohl-Themen inhaltlich und gibt Anleitungen zur Bewertung nach Gemeinwohl-Maßstäben. Die Gemeinwohl-Matrix ist die Basis für die Erstellung eines Gemeinwohl-Berichts, einer umfassenden Dokumentation der Gemeinwohl-Orientierung einer Organisation.
Der Beitrag zum Gemeinwohl wird auf Basis der Gemeinwohl-Matrix definiert und bewertet:
In den Schnittpunkten von den Werten und Berührungsgruppen entstehen 20 Gemeinwohl-Themen, die den Beitrag der Organisation zum Gemeinwohl beschreiben und bewerten. Bei der Erstellung des Gemeinwohl-Berichts wird sichtbar, wie der jeweilige Wert in Bezug auf die jeweilige Berührungsgruppe gelebt wird, welches Potenzial in dem Thema steckt und welche Ziele erstrebenswert sind.
Ziel der Bewertung ist es, die Wirkung von unternehmerischen Aktivitäten auf das Gemeinwohl sichtbar zu machen. Im Bewertungsprozess stuft sich die berichtende Organisation auf einer Skala ein, je nachdem wie stark der jeweilige Wert in der Organisation gelebt wird. Der Prozess der Bilanz-Erstellung fördert somit eine werteorientierte Weiterentwicklung der Organisation.
Vergabe von Gemeinwohl-Punkten
Zusätzlich zur Bewertung auf Themenebene wird eine Gesamtbewertung, die Gemeinwohl-Punktezahl, ermittelt.
Maximal können 1.000 Gemeinwohl-Punkte erreicht werden. Bei gemeinwohl-schädigenden Praktiken werden Minus-Punkte vergeben, die maximal minus 3.600 Punkte betragen können.
Die Gemeinwohl-Bilanz wurde so entwickelt, dass sie für Unternehmen jeder Branche, jeder Größe und jeder Rechtsform anwendbar ist – vom gemeinnützigen Verein über den mittelständischen Familienbetrieb bis zum börsen-notierten Konzern oder der öffentlichen Universität.
Diese Organisationen haben sehr unterschiedliche Wirkungen auf die Gesellschaft, ebenso sind mit den jeweiligen Tätigkeiten unterschiedliche Risiken verbunden. Um den unterschiedlichen Branchen und Unternehmensgrößen gerecht zu werden, wurde eine variable Gewichtung der Themen entwickelt.
Die Ausgangsbasis stellen alle 20 Themen dar, die zu jeweils 50 Punkten gleich gewichtet werden.
Abhängig von den folgenden Faktoren werden die Themen für die Ermittlung der Gesamtpunktezahl im Bilanz-Rechner unterschiedlich gewichtet nach
Die erreichbare Gesamtsumme bleibt in jedem Fall gleich, lediglich die Höhe des Anteils der einzelnen Themen variiert je nach Bedeutung für das jeweilige Unternehmen.
Auf gesellschaftlicher Ebene zielt die Gemeinwohl Ökonomie auf eine Bewusstseinsentwicklung hin zu einem zukunftsorientierten Lebensstil, der auf dem gemeinsamen, wertschätzenden Tun aller Menschen beruht. Zu diesem Zweck entstanden innerhalb der GWÖ-Bewegung unterschiedliche Modelle zur Bewusstseinsbildung. Diese befassen sich mit dem eigenen Lebensstil und den unterschiedlichsten Rollen, z. B. als Konsument*in, Bürger*in, Teil einer Gemeinschaft, Nachbar*in, Berufstätige*r, etc.
Sie sind herzlich dazu eingeladen, an einem oder mehreren der nachstehenden Angebote unserer GWÖ-Regionalgruppen und Kooperationspartner teilzunehmen:
Bei Interesse an einer Bilanzerstellung wenden sie sich bitte per E-Mail an uns lahn-eder@ecogood.org.
Ansprechpartner*innen:
Roland Kreling-Behmenburg